Hunde Knigge

Danke an Anti und Nora für die tolle Idee



Hier werde ich jene Regeln zusammenfassen, die ich versuche einzuhalten, wenn ich mit den Hunden draussen unterwegs bin. Dabei geht es nur sehr begrenzt um den Hund an sich, als vielmehr um die Wechselbeziehung zwischen mir als Hundehalterin und meiner direkten Umwelt.

1. Kot wird aufgesammelt
Hier in der Schweiz gibt es sie sowieso, die Kackbeutel. Aber weder hier, noch da, noch sonst irgendwo ist es notwendig, dass man die Scheisse des eigenen Hundes liegen lässt. Auch nicht im Wald und nicht in der hohen Wiese (wo der Hund, wenn es sich um ein agrarwirtschaftliches Gebiet handelt, wahrscheinlich sowieso nicht aufhalten darf). Ich hebe auch nach Möglichkeit Dünnpfiff auf, wobei ich mich weigere, Grashalme zu reinigen. Und… ich hebe bei Gelegenheit (also wenn ich gerade mit dem Kackbeutel hantiere) auch den Kot anderer Hunde auf. Warum? Weil ich es kann und weil Hundehalter sowieso schon einen schlechten Ruf haben.
2. Der Hund kommt an die Leine ins Sitz direkt neben mir, wenn…
  • andere Hundehalter, Reiter, Fahrradfahrer oder Jogger kommen
  • Autos und Traktoren passieren
  • ich sehe, dass Passanten, Kinder oder Pferde nervös auf meinen Hund reagieren
  • 3. Der Hund kommt an die Leine und läuft an meiner Seite, wenn…
  • wir an einer Strasse laufen – auch einer wenig befahrenen (aber nicht, wenn der Überblick es zulässt und kein Auto auch nur in der Nähe zu erkennen ist)
  • wir in der Stadt unterwegs sind
  • wir in Bahnhöfe, Flughäfen, Geschäfte oder Einkaufszentren müssen
  • das Gelände so unübersichtlich ist, dass andere gefährdet werden
  • 4. Der Hund springt nicht an Menschen hoch, er nimmt keine Körperteile ins Maul und er leckt niemanden ab. Kinder dürfen Siifaa und Dita ungefragt nicht anfassen. 
    Die Vorurteile und Ängste grossen Hunden sind zu verbreitet, als dass ich da ein Risiko eingehe. Der Knigge gilt auch anders herum: Ich nehme mir das Recht heraus, den Kontakt zu meinem Hund zu verweigern – zum Schutz meines unsicheren Hundes und zum nachhaltigen Schutz Fremder.
    5. Mein Hund geht nicht ungefragt zu anderen Hunden – Kontakt an der Leine gibt es nicht.
    Dabei lautet meine Philosophie: “Ich weiss zwar, wie mein Hund ist. Aber ich kenne Dich und Deinen Hund nicht und Du kannst mir verdammt viel erzählen, wenn der Tag lang ist.” Das gilt besonders, wo Hunde sich an der Leine doch anders benehmen, als wenn sie frei sind. Und nichts ist ätzender, als Leinenknoterei, die die Hunde in der Bewegungsfreiheit und Kommunikationsmöglichkeit maximal beschränkt, während die Halter versuchen zu entwirren.
    6. Ich respektiere das Eigentum anderer und die Natur. Deswegen achte ich darauf, dass…
  • mein Hund nicht in Gärten oder auf die Rasenflächen anderer pinkelt
  • mein Hund nicht das Eigentum anderer beschädigt (und wenn es Primeln-Ausgraben ist), Barkbänke ankaut oder Silageballen vollmarkiert
  • mein Hund nicht mitten in Froschgelege hüpft, durch den Wald rast (aber ich weigere mich, jeden noch so kleinen Baumbestand als Wald anzuerkennen), Hummelnester ausgräbt oder aus Spass Vögel aufscheucht
  • mein Hund nicht in Aussaat, hohe Wiesen oder gar durch Weizen, Gerste oder Raps trampelt
  • 7. Wer mit meinem Hund statt mit mir redet, darf von mir keine Antwort erwarten.
    Klingt nicht nach Höflichkeit? Richtig. Ich werde einfach nicht gerne wie Luft behandelt.
    Addendum: Ich erwarte als Gegenleistung nichts, ausser dass man mich in Ruhe lässt. Wer das nicht schafft, muss damit rechnen, dass ich jenseits des Knigges auch sehr unhöflich, fies und zickig werden kann. In den allermeisten Fällen jedoch ignoriere ich andere Menschen, die pöbeln, weil sie pöbeln können. Sie sind verlorene Liebesmüh und ihr eigentliches Problem bin in Wirklichkeit nicht ich.

    http://antihond.wordpress.com/anti-knigge/

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