Donnerstag, 19. Dezember 2013

Kommunikationsverhalten unter Hunden

Weil ich immer öfter an Treffen, Freilaufflächen und im Alltag beobachte, dass die wenigsten Menschen ihr Hunde richtig lesen können, dachte ich mir, ich schreibe ein paar Zeilen über die Kommunikation unter Hunden. Wann ist es Spiel, wann Kräftemessen und wann Aggression?
Mein Siifaa ist das beste Beispiel für mich, darum die ersten paar Bilder über ihn



Auf beiden Bildern ist Siifaa sehr, sehr angespannt. Die Rute trägt er hoch oben, das Wedeln ist sehr schnell. Alles im Gesicht zieht sich nach vorne zusammen, der Körper wirkt gesammt steif und er läuft "stelzig", Nackenhaare sind erhoben. Besonders gut sieht man seinen Missmut an den Mundwinkeln sie sich ebenfals nach vorne gezogen haben.

Hier droht er offensiv. Die gesammten Zähne, Lefzen, Ohren sind nach vorne gerichtet. (Bei diesem Bild ist es eine Leinenagression gegen einen männlichen Artgenossen.)

Hier ist Siifaa im Stress, er beschwichtigt aktiv, aber der Mund ist nach hinten gezogen, Stressfalten an den Mundwinkeln und Hecheln sind immer Anzeichen einer Unsicherheit oder einer gestressten Situation.







Montag, 25. November 2013

Richtiges Maulkorbtraining

Letztens habe ich einen Beitrag eingestellt wie man den Maulkorb korrekt aufbaut, hier das ganze nun auch auf Video. Vielen dank liebe Bina für das tolle Video.

Lg ti

Samstag, 2. November 2013

Zeigen und bennenen

Wir haben riesige Erfolge erzielt mit der Methode "Zeigen und Bennen". Ich habe hierzu ein kleines Video indem man sieht wie ich Siifaa die Hunde ankündige (also zeige und benenne), dann denn Blick zum Hund belohne. Mitlerweile ist die Leine locker und er kommt nur noch selten in Stresssituationen. Aber seht doch selbst


Für alle die nicht wissen was "zeigen und bennen" ist hier ein Link zu der Methode Zeigen und benennen

Im folgenden Link seht ihr alle Trainer die nach Trainieren statt dominieren arbeiten und euch und eurem Hund kompetent helfen können. Trainer in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Liebe Grüsse Ti

Donnerstag, 8. August 2013

Wenn Hunde zu Schafen werden – Warum Hunde Gras fressen

Oft sehe ich wie Hunde genüsslich Gras fressen, leider sehe ich auch oft wie Besitzer dies ihren Hunden verbieten. Hier ein guter Artikel warum Hunde Gras fressen und man sie auch lassen sollte.
(Link zum Artikel: Wenn Hunde zu Schafen werden


Im Frühjahr geht es los: Genüsslich kauend weiden die Hunde auf der frisch ergrünten Wiese. Aber auch in anderen Jahreszeiten fressen die Raubtiere Gras, manchmal hastig und geradezu getrieben.


Warum fressen Hunde Gras? Hier die Gründe:

  • Das neue Gras schmeckt sehr saftig und aromatisch. Heuballen für Pferde oder Kaninchen, die jenen ersten Wuchs beinhalten, sind am beliebtesten und teuersten. Das Gras ist besonders nährstoff- und rohfaserreich, und hält damit den Darm in Schwung.

  • Gras hilft bei Stress. Es schmeckt süß, denn es enthält zuckerartige Stoffe. Wenn ein Hund überfordert oder sehr aufgeregt ist, also gestresst, sinkt seinBlutzuckerspiegel. Durch die Aufnahme von Gras steigt er wieder an, was dem Hund hilft, die Situation zu bewältigen, und seine Konzentrationsfähigkeit steigert.

  • Das Kauen und Malmen entspannt, da durch die Bewegung der KieferknochenEndorphine (Glückshormone) freigesetzt werden.

  • Bei Magenproblemen dient Gras als Transportmittel. Wenn ein Hund etwas Unverdauliches oder Giftiges gegessen hat, sind Schmerzen die Folge, und der Körper möchte den Stoff möglichst schnell ausscheiden. Ein Hund erbricht sich also nicht, weil er Gras gefressen hat, sondern er frisst Gras, damit er sich erbrechen oder den Stoff rektal absondern kann. Darum wird übrigens auch oft die Gabe von Sauerkraut empfohlen, wenn der Hund ein Stück Plastik oder ähnliches geschluckt hat: Es wickelt sich wie Gras um den Fremdkörper.

  • Gras enthält Wasser, und wird daher von durstigen Hunden in Mangel einer Trinkquelle gefressen. Hunde haben übrigens nicht nur im Sommer beim Spaziergehen Durst. Hunde, die besonders viel Schnüffeln, oder Fährten laufen, brauchen mehr Wasser als andere, da die Nasenarbeit die Riechepithele stark beansprucht und die Schleimhäute austrocknen.Wassermangel verursacht – wie beim Menschen – Kopfschmerzen und beeinträchtigt die Konzentrationsfähigkeit. Stark gestresste Hunde benötigen ebenfalls mehr Wasser, da Stress die Nebennierenrinde beeinflusst, die wiederum den Wasserhaushalt im Körper steuert.


Autorin: Sonja Hoegen

Sonja Hoegen
Hundeschule dogcom

74831 Gundelsheim

Samstag, 29. Juni 2013

Kann man aggressives Verhalten durch Belohnung und Zuwendung verstärken?


Die Sache mit den funktionalen Verstärkern

Den Ratschlag einen Hund, der Angstverhalten zeigt, zu ignorieren, hat jeder Hundehalter schon einmal gehört. Dies bedeutet seinen Hund weder anzusehen, anzusprechen, anzufassen oder zu füttern. Bei Aggressionsverhalten hört man diesen Ratschlag nur selten – aber dennoch ist die Angst des Hundehalters groß, das sogenannte unerwünschte Verhalten des Hundes zu verstärken.
Zu Beginn sollte in der Theorie eine emotionale und eine Verhaltensebene unterschieden werden. Dies ist sehr wichtig, um zu verstehen, wie Angst- und auch Aggressionsverhalten verändert werden kann.
In der Praxis ist es dennoch nie möglich Emotionen und Verhalten zu trennen, denn Emotionen spielen immer einer Rolle bei der Entstehung und auch der Veränderung von Verhalten und wir können Emotionen niemals außen vor lassen.

Welche Emotionen spielen bei aggressiven Verhaltenweisen eine Rolle?

Auch die Emotionen Wut und Frustration können aggressives Verhalten auslösen.
Die wichtigste Emotion im Zusammenhang mit Aggressionsverhalten ist Angst – entweder die Angst des Hundes eine für ihn wichtige Ressource zu verlieren oder die Angst, dass die eigene Sicherheit oder gar das eigene Leben bedroht ist. Die Emotion Angst gehört zu den ältesten Emotionen, da sich Lebewesen dank dieser Emotion besser an ihre Umwelt anpassen, frühzeitig Gefahren erkennen und mit einem passenden Verhalten reagieren können. Auch die Emotionen Wut und Frustration können aggressives Verhalten auslösen.
Die Emotion stößt ein Verhalten an und macht dieses wahrscheinlicher. Es ist mittlerweile erwiesen, wie Emotionen verstärkt oder abgeschwächt werden können.
Eine negative Emotion wie Angst, Wut oder Frustration wird verstärkt, wenn eine weitere negative Emotion hinzukommt.
Empfindet ein Hund Angst vor einer Mülltonne und seine Bezugsperson möchte nicht, dass der Hund an der Leine zieht und beugt sich deshalb über den Hund, um mit diesem zu schimpfen, kann das die Angst des Hundes verstärken, wenn die Körpersprache und die laute Stimme des Menschen zusätzlich in dieser Situation auf den Hund bedrohlich wirken. Zu der Angst vor der Mülltonne kommt in der Situation noch eine zusätzliche Bedrohung durch die Bezugsperson hinzu.
Kommt zu der negativen Emotion Angst, Wut oder Frustration eine positive Emotion wie Freude hinzu, kann die negative Emotion abgeschwächt werden.
Wenn sich ein Hund vor einer Mülltonne fürchtet und der Hundehalter streichelt seinen Hund an einer Stelle am Körper, an welcher dieser gern angefasst wird. Fühlt der Hund sich durch diese Zuwendung besser, kann die negative Emotion Angst abgeschwächt werden. Auch wir Menschen fühlen uns besser, wenn uns jemand Geborgenheit schenkt, wenn wir Angst haben – sofern uns dies angenehm ist. Kurz gesagt, es sollte von der Bezugsperson etwas folgen, was dem Hund angenehm ist und seine Gefühlslage verbessert.
Auf der anderen Seite kann auch eine positive Emotion durch eine negative Emotion abgeschwächt werden.
Es ist sehr wichtig zu wissen, dass nicht der Hundehalter darüber entscheidet, was für einen Hund angenehm oder unangenehm ist. Dies entscheidet immer der Hund und dies wird durch seine Gefühlslage bestimmt. Möchte man aggressives Verhalten ändern, muss auch immer auf der emotionalen Ebene gearbeitet werden. Können wir die Emotion Angst oder Wut abschwächen oder komplett verändern, wird der Hund das aggressive Verhalten nicht mehr zeigen, denn dazu gibt es dann keinen Grund mehr.
Wenn der Hund keine Angst mehr gegenüber einer Mülltonne empfindet, sondern sich sogar darüber freut, dass wieder eine Mülltonne am Straßenrand steht, weil etwas Positives passiert, wenn die Mülltonne da ist, wird er auf keinen Fall aggressives Verhalten zeigen, sondern ohne Angst auf die Mülltonne zugehen.

Und was passiert auf der Verhaltensebene?

Auf der Verhaltensebene findet beim Hund zum größten Teil ein Lernen über die Konsequenzen seines Verhaltens statt.
Aggressive Verhaltensweisen haben eine Funktion, wenn ihnen die Emotionen Angst oder Wut zu Grunde liegen: die Bedrohung vertreiben und damit Abstand zwischen Hund und Auslöser aufbauen. Die passende Belohnung für erwünschtes Verhalten, zum Beispiel das ruhige Ansehen eines Auslösers, wäre im besten Fall das Verschwinden dieses Auslösers.
Dies ist leider nicht immer umsetzbar, da man die Umwelt nur schlecht kontrollieren kann. Ein Trainingspartner kann hier wertvolle Unterstützung leisten.
Das Ziel im Training sollte deshalb sein, dass man nicht nur die Emotionen des Hundes gegenüber den Auslösern verändert, sondern dem Hund auch Alternativen an die Hand gibt, die er zeigen kann und bei denen der Hund die Erfahrung macht, dass er selbst Distanz zum Auslöser aufbauen kann.
Die Ziele im Training: Emotionen verändern und funktionale Alternativen für den Hund schaffen.
Im Training sollte an der emotionalen Ebene gearbeitet werden, zum Beispiel in dem immer etwas sehr Schönes für den Hund passiert, wenn die Auslöser für Aggressionsverhalten auftauchen. Verändern wir die Emotionen des Hundes fällt diesem eine Verhaltensänderung viel leichter.
Außerdem sollten wir ein alternatives Verhalten trainieren, wie zum Beispiel Distanz zum Auslöser aufbauen, was der Hund nutzen kann statt aggressives Verhalten zu zeigen. Dies ist sehr wichtig, denn die Emotionen wie Angst, Wut oder Frustration können wir bei Hunden nicht ganz abstellen oder durch Training verändern, aber wir können dem Hund eine Alternative zeigen, die sich für ihn lohnt und die er in solchen Momenten anwenden kann.
Einen Einblick in die Arbeit an aggressiven Verhaltenweisen gibt der Artikel von Eva Zaugg.

Das Markersignal vereint Emotionen und Verhalten

Eine Brücke zwischen der emotionalen und der Verhaltensebene kann das positive Markersignal schlagen.
Auf der emotionalen Ebene löst das positive Markersignal gute Emotionen aus, da es mit Bedürfnisbefriedigung und mit angenehmen Belohnungen seitens der Bezugsperson verknüpft ist. Es verstärkt damit niemals die Emotionen Angst oder Wut, sondern kann die Gefühlslage des Hundes in der Situation verbessern.
Auf der Verhaltensebene können wir damit Verhalten einfangen und dem Hund verdeutlichen, für welches Verhalten er eine Belohnung von uns bekommt.
Die Arbeit mit einem positiven Markersignal kann einen großen Teil dazu beitragen sogenanntem Problemverhalten vorzubeugen, da der Hund ganz nebenbei mit seinen Signalen, seiner Umwelt und seiner Bezugsperson positive Emotionen verknüpft.
Die Arbeit über positive Verstärkung und der Einsatz eines positiven Markersignals können Emotionen wie Angst, Wut oder Frustration nicht verschlimmern, sondern die emotionale Lage des Hundes verbessern.
Negative Emotionen wie Angst, Wut oder Frustration können nicht verstärkt werden, wenn wir gute Emotionen im Hund auslösen. Es ist wichtig, jeden Trainingsschritt und alle Konsequenzen im Training auf der emotionalen und der Verhaltensebene zu durchleuchten, um effektiv an einer Verhaltensänderung zu arbeiten und Angst- und Aggressionsverhalten vorzubeugen.

Donnerstag, 16. Mai 2013

Ein spannender Blog

Ich habe auf der "Trainieren statt dominieren" Seite auf Facebook einen tollen Blog entdeckt den ich euch empfehlen möchte. Themen wie Agression, Trennungsangst usw werden beschrieben und auch Trainigsmethoden angeschnitten (wobei immer zu raten ist, sich einen guten Trainier zu holen)
Hier der Link zum Blog http://www.easy-dogs.net/home/blog/training.html

Liebe Grüsse Ti

Mittwoch, 10. April 2013

Fellveränderung

Hier mal die vorher/nachher Bilder von Dita. Die ersten zwei BIlder sind aus der Zeit als sie noch nicht gebarft wurde. Das Fell war stumpf, sie haarte total unregelmässig ab und es sah ungesund aus


Hier nun die Bilder der letzten Tage (gleiche Jahreszeit, auch am abhaaren, nur wird sie seit bald 2 Jahren frisch gefüttert)



Siifaa war immer gut im Fell, nur hat er jetzt "keinen" Geruch mehr und Lani hat am ganzen Körper wieder Haare. Ich finde diese Argummente sprechen schon für sich.

Liebe Grüsse Ti

Samstag, 6. April 2013

Hundeerziehung im Fernsehen -- Nachahmung, nicht zu empfehlen

Unsere Trainierin Katrin Schuster hat einen suuuuper Bericht geschrieben im Schweizer Hundemagazin über die heutigen Hundeflüsterer, derren Methoden im TV und über die Folgen von Nachahmung. Der Link darf gerne verbreitet und geteilt werden.

Hundeerziehung im Fernsehen

Und hier geht es zu Katrin Schuster http://www.tierberatung-bodensee.com

Lg Ti

Dienstag, 2. April 2013

Trockenfutter vs. BARF

Ich habe was zusammengefasst übers BARFen. Nun ist es auch ein fester Bestandteil meines Blogs geworden (siehe Seiten rechts). Hier der Link dazu und ein herzliches Dankeschön an Swanie Simon für ihre tollen Texte!
BARF
Ich werde in Zukunft vorlaufend über Barfen und Barfpedia informieren!
Für meine Schweizer Leserinenn und Leser, Barf and more und Buon Viando haben echt tolle Produkte und natürlich die örtlichen Metzger ;)

Lg ti

Freitag, 1. März 2013

Thailand Ridgeback T-Shirt

Liebe Thairidgebackbesitzer und Fans

Sie sind endlich da. Kapuzenjacken, T-Shirts, Kochschürzen.. Bei Nicole Hollenstein kann man sie jetzt mit einem Thairidgeback Logo bestellen. Das Motiv ist mein Siifaa und ich bin soooo stolz darauf :) Hier der Link, wo ihr euer Lieblingsstück bestellen könnt Dog-Shooting T-Shirt
Liebe Grüsse Ti




Montag, 25. Februar 2013

Literaturempfehlungen

Ich habe meine eigenen Bücher mal hier zusammengefasst. Die Empfehlungen werden fortwärend aktualisiert.

Buchempfehlungen

Liebe Grüsse Ti

Donnerstag, 7. Februar 2013

Dominanz -- Kein Häuptling ohne Indianer


Die gängigen Theorien zu den Themen Dominanz und Rangordnung stammen zumeist von ­Studien bei Affen, und wurden – wie wir jetzt wissen, fälschlicherweise – auf Mensch-Hund- und auch auf Hund-Hund-Beziehungen übertragen. Daraus haben Hundetrainer und -halter dann auch ihre naturgemäß ebenfalls falschen Schlüsse, Empfehlungen und Trainingsansätze abgeleitet, was sicherlich oftmals zu einer weiteren Verschärfung der Probleme geführt hat. Tatsächlich aber ist beim Hund mal wieder alles anders, denn Hunde sind anders – zum Glück! Wer bisher geglaubt hat, sein Hund ist gerade dabei, ihm den Rang abzulaufen und die Weltherrschaft zu übernehmen, weil er es sich auf der Couch bequem macht oder gar frisst, bevor der Halter sich den Bauch vollgeschlagen hat, kann sich jetzt beruhigt neben seinem Vierbeiner auf der Couch zurück lehnen. Im ­Folgenden versuchen wir mit alten Zöpfen und falschen Ansichten zum Thema Dominanz aufzuräumen und ­dieses Thema wissenschaftlich fundiert und auf den Caniden bezogen zu beleuchten.
Es vergeht kaum ein Gespräch zwischen zwei oder ­mehreren Hundemenschen, bei dem nicht mindestens einem der an- oder ab­wesenden Hunde unterstellt wird, er sei „dominant“. Ganz ­abgesehen davon, dass sich zunächst die ­Frage stellt, woran die Beteiligten das er­­kennen, wird auch nicht dazu gesagt, ob sich die Dominanz auf Menschen, Hunde oder evtl. auf ganz andere Lebewesen bezieht. Der Dominanz­begriff wird also sehr häufig heran­gezogen, um das Verhalten eines Hundes zu erklären oder zu entschuldigen. Häufig hat man den Eindruck, dass die Halter/innen der betreffenden Hunde es gar nicht so ungern sehen, denn schließlich ist ein dominanter Hund ja auch ein ganzer Kerl. Und den will man ja dann doch haben. Außerdem wird mit diesem Argument, der Hund „sei halt dominant“, nicht selten die eigene Erziehungsunfähigkeit kaschiert. Denn wenn der Hund dominant ist, dann kann man sowieso nichts dagegen tun.

Meine vier Saufratzen sind übrigens auch sehr dominante Exemplare: sie liegen auf der Couch (zum Beispiel gerade im Moment), fressen, wenn ich ihnen den Napf hinstelle, und nicht erst, wenn ich meine Mahlzeit be­endet habe, und sie gehen sogar manchmal vor mir durch die Türe, die Bösen … Was aber ist Dominanz ­wirklich?

Was ist Dominanz?
Wo kommt sie her und was versteht man in der Verhaltensbiologie unter diesem Begriff? Die überwiegende Mehrzahl der verhaltensbiologischen Fachartikel ist sich darüber einig, dass Dominanz keine Eigenschaft ist. Es handelt sich vielmehr bei der Dominanz um eine Beziehung, also um ein komplexes Zusammenspiel des Verhaltens von mindestens zwei be­teiligten Lebewesen. Eine Dominanz­beziehung liegt dann vor, wenn einer der beiden ­Beteiligten regelmäßig und vorhersagbar ­seine Interessen gegen den anderen durchsetzen kann, ohne dafür direkt körper­liche Gewalt anwenden zu müssen. Die Dominanzbeziehung wird also durch die Anerkennung ­seitens des Dominierten, Rangtieferen be­stätigt und gefestigt. Der Rang­höhere kann zwar entscheiden, wann er die Privilegien einfordern und seine Dominanzansprüche durchsetzen möchte, er kann aber auch darauf verzichten, wie wir später noch sehen werden. Aber der Rangtiefere ist trotzdem derjenige, der die Ansprüche anerkennen muss und durch sein Verhalten die Dominanzbeziehung dann erst möglich macht. Ohne anerkennende Indianer also kein Häuptling.

Wie jede soziale Beziehung wird auch eine Dominanzbeziehung durch eine langwierige Aufsummierung von Verhaltensweisen über Raum und Zeit zwischen den beteiligten Tieren festgestellt. Dominanzbeziehungen sind bei den meisten Tierarten auch histo­risch und individuell, was be­deutet, dass es nur nach einer entsprechenden gemeinsamen Vorgeschichte und Vorerfahrung der beiden zu einer Dominanzbeziehung kommen kann. Und letztendlich sind Dominanz­beziehungen auch abhängig von einer ganzen Reihe von Randfaktoren. Die Summe aller Dominanzbeziehungen einer Gruppe kann (muss aber nicht) eine Rangordnung ergeben.

Rangordnung
Von Rangordnung spricht man dann, wenn fast alle Tiere der Gruppe unter oder über den jeweils nächsten in Form einer klaren Reihung angeordnet werden können. Also A dominiert über B, B dominiert über C, C dominiert über D usw. Dann spricht man von einer linearen Rangordnung. Kreise und Zirkelschlüsse, also A dominiert B, B dominiert C, C dominiert über D, und D dominiert über B usw. sind ebenfalls möglich.

Jedoch gibt es auch andere Sozialsysteme, etwa despotische Systeme, bei denen einer über alle anderen dominiert, oder Systeme, wie etwa in der militärischen Hierarchie, bei der nur die Dienstgrade übereinander dominieren, die Mannschaften oder Angehörige des gleichen Dienstgrades jedoch auf gleicher Stufe zueinander stehen. Um eine Rangordnung zu bestimmen und die Dominanz­position der einzelnen Mitglieder dieser ­Gruppe zu errechnen, bedarf es neben der längeren Beobachtung meistens einiger komplizierterer Formeln. Die meisten dieser Berechnungsver­fahren aber haben eines gemeinsam: Sie setzen die Zahl der begonnenen, die Zahl der gewonnenen und derjenigen Auseinandersetzungen, in die das Tier überhaupt verwickelt war, zueinander in Bezug. Und bei nahezu allen dieser Berechnungsverfahren kommt am Ende derjenige als Chef heraus, der nie eine Auseinandersetzung beginnt, aber jede gewinnt, in die er von jemandem anderen verwickelt wurde.

Und genau hier liegt die zweite Fehleinschätzung der oben genannten „dominanten“ Hunde. Häufig handelt es sich nämlich um kleine Stänkerer. Im günstigsten Falle könnten sie rechnerisch etwa auf der mittleren Rangposition landen, wenn sie tatsächlich viele der von ihnen selbst vom Zaun gebrochenen Auseinandersetzungen auch gewinnen. Viel häufiger jedoch würden sie diese Auseinandersetzung verlieren, wenn sie nicht von ihrem Halter gerettet oder anderweitig aus der Situation heraus geführt würden, und dann wären sie auf der Rang­ordnung ganz unten.

Dominanz ist nicht Aggression
Dominanz hat auch nichts mit Aggression zu tun. Das vorhin genannte Beispiel zeigt das Gegenteil: Wer wirklich dominant über andere ist, kann ohne jegliche Aggression seine Interessen durchsetzen, der hat Gewalt nämlich nicht nötig. Wer aggressiv werden muss und womöglich sogar unritua­lisiert aggressiv mit körperlicher Gewalt agieren muss, ist eben nicht unangefochten dominant. Dominant dagegen wäre ein Hund, der es gar nicht nötig hat, aggressiv zu agieren. „Er kam, sah und kriegte (was auch immer er will)“ – das ist die Charakteristik eines wirklich ranghohen Tieres, das über viele andere dominiert.

Dominanz und Ressourcen?
Apropos „er kriegte“: Gerade der Zugang zum Futter und anderen lebenswichtigen Nahrungsressourcen ist bei Hundeartigen nachgewiesener­maßen nicht an die Rangposition gekoppelt. Eine Vielzahl von Studien an Wölfen, verwilderten Haushunden und auch von in Familien lebenden Hunden zeigt immer wieder, dass beim Futter eine ganz andere Beziehung gilt: Wer am lautesten und glaubwürdigsten schreit „ich habe Hunger“ (im Zweifelsfall der ­Beagle!), der bekommt dann auch zuerst das Futter. Mit diesem sogenannten mo­tivations-/bedarfsabhängigen System ist es einem Wolfsrudel, einer Gruppe von Döner fressenden Müllkippenhunden oder auch einem Rudel afrikanischer Wildhunde jederzeit möglich, schnell und ohne große Diskussion über Rangpositionen eine vorhandene Nahrungsquelle zu nutzen. Und zwar so schnell, dass die Konkurrenz, sei es die aus dem Nachbarrevier oder auch aus einer größeren und stärkeren Art entstammend, keine Chancen hat.

Gerade deswegen ist es auch ein weit verbreitetes, immer wieder gern zitiertes und oftmals fehlinterpretiertes Missverständnis, wenn man Hundehaltern beispielsweise erzählt: „Bevor du deinen Hund fütterst, musst du unbedingt erst selber einen Keks essen, sonst wird der dominant“. Oder: „Du darfst deinem Hund nie von dem abgeben, was du selbst gerade isst. Sonst wird deine Rangposition in Frage gestellt“. Diese und andere Aussagen beruhen auf einem Verständnis von Dominanzpositionen, wie es für unsere äffische Verwandtschaft üblich ist. Dort darf sich in der Regel der Ranghohe jederzeit am Futter des Rangtieferen bedienen. Puuh, ich darf also meine Meute weiterhin dann füttern, wenn es mir in den Kram passt, und muss nicht darauf warten, dass ich fertig gegessen habe …

Bei Hundeartigen, deren Rudel- und Familienstrukturen vielmehr auf Kooperation bei der Nahrungssuche und beim Nahrungserwerb angelegt sind, wäre eine solche Vorgehens­weise auch wenig produktiv. Ein ranghoher Wolf, der sich zwar selbst am toten Hirsch den Bauch vollgeschlagen hat, jedoch nur ein Rudel hungriger und dementsprechend geschwächter Mitstreiter hinter sich wüsste, könnte weder gegen das stärkere Nachbar­rudel, noch gegen den Tiger, den Braunbären oder andere überlegene Konkurrenzarten bestehen.

Auch die meisten erfahrenen Hunde­trainer bestätigen, dass es kaum ­Hunde gibt, die wirklich die Absicht haben, über den Menschen zu dominieren. Die Einschätzungen schwanken hier zwischen 0 und 5 % aller ihnen bekannten Hunde.

Situative und formale Dominanz
Die Probleme im Umgang zwischen Hund und Mensch bestehen nicht aus dem Rangordnungsbestreben des Hundes. Sie entstehen aus zwei ganz anderen Situationen, die wir uns im Folgenden genauer anschauen wollen: Zum einen aus der sogenannten situativen Dominanz, zum anderen aus der Verwechslung zwischen Dominanz und Anführerschaft. Beide Konzepte werden nicht nur bei Affen und anderen Säugetierarten, sondern eben auch bei Hunden, Wölfen und ihren Verwandten zunehmend in der wissenschaftlichen Diskussion ­verwendet.

Auch wenn es sehr kompliziert und wissenschaftlich klingt, die Unterscheidung zwischen der sogenannten formalen und der situativen Dominanz ist für den Hundehalter durchaus wichtig. Die Begriffsunterscheidung geht ursprünglich auf eine sehr erfolgreiche und renommierte Arbeitsgruppe holländischer Verhaltensbiologen zurück, die an der Universität Utrecht geforscht haben. Das Konzept der formalen und situativen Dominanz wurde zunächst von dem Primatenforscher Frans de Waal aufgestellt. Nach einer Reihe von Studien an Affen und Menschenaffen hat ein anderer holländischer Mitarbeiter der Arbeitsgruppe, Joep Wensink, dieses Konzept auf das Wolfsrudel des Zoos in Anheim übertragen. Die wichtigsten Aussagen seiner Studie waren, dass nur wenige Körperhaltungen über Jahre und Monate hinweg die langzeitstabile Rangordnung widerspiegeln. Der in dieser Langzeit-Rangordnung Dominante zeigt eine aufrechte Körperhaltung mit gestreckten Gelenken und einer eher erhobenen Kopf- und Schwanzhaltung. Der Unterlegene in der Langzeit-Dominanzbeziehung zeigt die sogenannte „Low-Posture“ mit eher eingeknickten Gelenken, gesenktem Kopf und hängendem Schwanz. Alle anderen, auch die als typische Dominanz anzeigend beschriebenen Verhaltensweisen von Kopf-Auflegen, Scheinattacken, über Pfoten-Auflegen bis zum Schnauzenbiss sind eher der sogenannten situativen Kurzzeitdominanz zuzuordnen. Und genau um diese Verhaltensweisen geht es hauptsächlich.

Denn die situative Dominanz ist nicht gekoppelt an die Langzeitrangordnung, sondern teilt dem Gegenüber lediglich mit, dass man sich in der jetzigen momentanen Situation gerne mit irgendetwas durchsetzen ­möchte. Das kann der Zugang zum Futter oder zu einem Ruheplatz oder auch ein Abbruchsignal sein, nach dem Motto „Hör auf, du nervst“, oder auch schlichtweg eine Vergrößerung der Individualdistanz, die man ge­rade gerne hätte. All diese Situationen sind nicht nur vom Ranghöheren zum Rangtieferen zu beobachten. Die Verhaltensweisen der situativen Dominanz werden durchaus auch häufiger vom Rangtieferen der Langzeitrangordnung ausgehend nach oben gezeigt und vom Ranghöheren auch beachtet.

Und genau hier liegt der wichtigste Punkt für das Verständnis unseres Haushundes. Wenn uns unser Hund mit einem Verhalten der situativen Dominanz mitteilt, dass ihm irgend­etwas, was wir gerade tun, nicht gefällt, haben wir trotzdem keinen Anlass daran zu zweifeln, dass er uns nicht trotzdem als Chef anerkennt. Insbesondere die sogenannten Abbruchsignale sind hier besonders hervorzuheben.

Abbruchsignale
Abbruchsignale sind Verhaltens­weisen, die immer dann situativ eingesetzt werden, wenn ein Hund oder Wolf möchte, dass ein ­anderer mit irgendetwas aufhört, was er gerade tut. Dazu gehören Fixieren, Naserümpfen, Knurren, ggf. auch Scheinattacken oder Kopf-Vorstoßen oder -Auflegen, bis hin eben zu Anrempeln oder Pfote-Auflegen. In mehreren Untersuchungen von Diplomandinnen verschiedener deutscher Universitäten wurde gezeigt, dass diese Abbruchsignale sowohl bei Wölfen, wie auch bei Hunden, sowohl von oben nach unten als auch von unten nach oben gezeigt und befolgt werden können. Bemerkenswert ist hierbei, dass in einer Studie von Marie Fängler (Universität Bonn) der von Hundehaltern so oft angewendete und missbrauchte Schnauzengriff so selten unter den Hunden und Wölfen vorkam, dass sie ihn statistisch gar nicht auswerten konnte.

Eine weitere wichtige Erkenntnis aus diesen Studien über die Anwendung situativer Dominanz und von Abbruchsignalen ist die, dass ­Hunde und Wölfe, die in dieser Weise ­einander gestoppt und unterbunden haben, keineswegs hinterher be­leidigt oder sauer sind. In den meisten ­Fällen lässt sich sogar ein Weiterspielen und Weitermachen nahezu ohne Unterbrechung beobachten, bzw. man rückt wieder mindestens genau so nah zusammen wie vorher. Auch stressanzeigende Verhaltensweisen nach einer solchen Stoppaktion sind kaum zu beobachten. Hier muss man also als Mensch nicht die Angst haben, das Vertrauen des Hundes aufs Spiel zu setzen, wenn man Abbruchsignale anwendet – solange sie der Situation angemessen und klar kommuniziert sind!

Dominanzbeziehungen, insbesondere die Beziehungen der formalen Langzeitdominanz, sind auch nur nach einer längeren Entwicklung zu beobachten. Wird ein neuer Hund oder ein neuer Wolf in eine Gruppe eingebracht bzw. verliert die Gruppe eines ihrer ranghöheren Mitglieder, so dauert es Monate, bis sich die ­formale Dominanz wieder eingespielt hat. In den ersten Wochen und Monaten werden Konflikte und Auseinandersetzungen dann überwiegend oder ausschließlich mit den Methoden der situativen Kurzzeitdominanz geregelt. Dies bedeutet nicht, dass die Gruppe dann instabil wäre, es bedeutet lediglich, dass die Tiere noch nicht so genau wissen, wie sie sich aufeinander einstellen können.

Auch das muss der Hundehalter wissen, wenn er beispielsweise einen Hund neu übernimmt und sich mit ihm zum ersten Mal länger beschäftigt. Bis der Hund die formale Langzeitdominanz des Menschen anerkennt und auch zu schätzen weiß, dauert es eben eine gewisse Zeit. Und in der Zwischenzeit kommen bisweilen auch Anfragen von unten nach oben, die der Mensch als Aufmüpfigkeit auffassen könnte, die in Wirklichkeit aber nichts anderes sind als eine Verunsicherung des Hundes über die zukünftig herrschenden Struktur­bedingungen.

Ohne Fleiß kein Preis
Ganz wichtig ist es auch zu betonen, dass eine Dominanzbeziehung den Rangtieferen sehr viel kostet. Er oder sie verzichtet auf eine Reihe von angenehmen Privilegien bzw. gesteht diese kampf- und aggressionslos dem anderen zu. Dafür muss er eine Gegenleistung erhalten. Diese Gegenleistung besteht im Rudel darin, dass man den Schutz der Gruppe wahrnehmen kann. In der Mensch-Hund- Beziehung ist es daher Aufgabe des Menschen, dass es für den Hund Vorteile bringt, diese Dominanzbeziehung anzuerkennen.

Führungskompetenz
Chef-Sein bedeutet also zunächst Verpflichtungen. Man muss sich für seine Mitarbeiter und Untergebenen einsetzen und sich um sie kümmern. Und hier kommen wir zum zweiten elementaren Missverständnis der hundlichen und hund-menschlichen Dominanzbeziehung. Dominanz, insbesondere bei Hundeartigen, ist nicht nur, den Führanspruch durchzusetzen, sondern bedarf immer auch einer glaubhaften Führungskompetenz. Der Dominante muss seine Aufgaben wahrnehmen! Dazu gehören Gefahrenerkennung, Gefahrenvermeidung, die Fähigkeit, den Alltag zu strukturieren, und die Fähigkeit, viele andere, lebens- und überlebenswichtige Regelungen für die Gruppe und insbesondere für die Rangtieferen zu übernehmen. Es geht nicht darum, den Hund zu entmündigen, es geht darum, ihm durch eine klare, souveräne Vorbildfunktion zu zeigen, dass man weiß, was man tut - und warum man das tut. Die Langzeitanführerschaft als Beziehung ist also durch Führungskompetenz gekennzeichnet und der Anführende muss sie sich erarbeiten und durch Vertrauen fördern.

Kurzzeitige situative Anführerschaft dagegen ist eine Rolle. Diese kann auch von einem Hund oder einem anderen rangtieferen Mitglied der Gruppe ausgeübt werden, wenn er bspw. bestimmte Dinge besonders gut kann. Kaum jemand würde vom Rettungshundeführer erwarten, dass er selbst vor dem Rettungshund ins Trümmerfeld steigt, nur weil er dominant sein will. Selbstverständlich übernimmt hier der Hund kraft seiner besseren Nase und seiner größeren Geländegängigkeit auf vier Beinen die Anführerschaft. Trotzdem hat er nicht die Anführerbeziehung, sondern nur die Rolle des situativen Anführers übernommen.

Vielfach wird, wiederum aus einem Fehlverständnis unserer äffischen Verwandtschaft heraus, auch ver­mutet, dass ein rangtiefes Tier automatisch mehr Stress und mehr Be­lastung in der Gruppe erleben würde. Auch hier sind jedoch die Ergebnisse bei Wölfen, afrikanischen Wildhunden und auch ansatzweise bei anderen Hundeartigen ganz anders als in unserer näheren Verwandtschaft. Zumindest elf Monate im Jahr zeigen die ranghohen Wölfe und ­Wildhunde in einem Rudel deutlich höhere Stresshormonwerte, insbesondere des Stresshormons Cortisol. Nur um den Zeitpunkt der Paarung herum steigt auch bei den Rangtieferen der Stress. Das bedeutet wiederum, dass ein Hund kaum freiwillig das Bestreben haben dürfte, sich in eine stressbe­haftete ranghohe Position zu be­geben, wenn er genauso gut ein stressfreies Leben führen kann.

Vielfach sind Hunde dadurch gestresst, dass ihre Halter/innen eben keine souveränen Führungspersönlichkeiten sind, und dass der Hund dadurch dem Menschen nicht zutraut, den Alltag für beide vernünftig zu regeln, und dann mehr oder weniger zwangsläufig selbst die Regelung verschiedener Probleme in die eigenen Pfoten nimmt. Beobachtungen an Mensch-Hund-Teams, denen Trainer/innen diese Zusammenhänge klar gemacht haben und bei denen der Mensch dann nach einem ent­sprechenden Training die Führungsaufgabe wahrnimmt, zeigen deutlich ein zurückgehendes Maß an stress­bedingten Verhaltensweisen beim Hund.

Fazit
Was ist also das Fazit für den Hunde­halter? Zunächst einmal, dass man sehr vorsichtig sein sollte, wenn einem jemand einreden möchte, der eigene Hund sei dominant. Man sollte zunächst einmal den Hund genau anschauen. Die wenigen, die wirklich eine formale Langzeit­dominanz gegenüber dem Menschen ausstrahlen möchten, lassen sich durch eine entsprechend aufrechte bis provokante Körperhaltung erkennen. Die meisten dagegen werden mit vielen ­Varianten der situativen Dominanzgesten zeigen, dass sie nur gerade keine Lust haben, sich mit dem nackten Bauch in den Schneematsch zu werfen, nur weil irgendjemand auf Distanz „Platz“ brüllt.

Konfliktmanagement, zunächst durch Abbruchsignale und Verhaltens­weisen, die dem Hund einen situativen Dominanzanspruch des Menschen mit­teilen, ist für ein Mensch-Hund-Team keineswegs störend. Jedoch muss, und auch das zeigen die Beobach­tungen an Hunden und ­Wölfen, danach ein Versöhnungs­signal ge­sendet werden, durch das der Rangtiefere erfährt, dass er insgesamt ein sehr willkommenes Mitglied dieser Gruppe ist.

Besonders problematisch ist es, wenn man mit falschen und zu gewalt­bereiten oder rigorosen Dominanzkonzepten in der Pubertät eines Hundes agiert. Wer in dieser Zeit mit dem berüchtigten Alpha-Wurf oder anderen körperlich gewaltsamen Methoden den Hund zu disziplinieren versucht, zeigt genau das Gegenteil: Die Dominanzbeziehung ist nicht gefestigt und wird nicht anerkannt, man muss Gewalt anwenden. Gerade pubertierende Hunde ziehen daraus sehr schnell die Schlussfolgerung, dass sie selbst die Verbesserung ihrer Position in die Pfote nehmen müssen, oder dass ihr Verbleiben in der Gruppe nicht mehr erwünscht ist – aber im Gegensatz zu jungen Wölfen und Wildhunden haben Familienhunde meist nicht die Möglichkeit, ihre Köfferchen zu packen und abzuwandern …

Es gibt ihn also nicht, den dominanten Hund. Es gibt bestenfalls einige ­wenige Hunde mit einem aus­ge­prägten Dominanzbestreben, und es gibt aber sehr viele Hundehalter/innen, die dem Hund nicht die notwendige Vorbild- und Leitfunktion bieten, damit dieser ihre formale Dominanz problemlos anerkennen kann. Und es gibt ­Konflikte, die mit den Signalen der situativen Dominanz ausgetragen werden. Und diese Konflikte muss der Mensch annehmen und für den Hund klar erkennbar regeln. Durch ­Igno­rieren wird es ­nämlich in den ­seltensten ­Fällen ­besser!

Ehre wem Ehre gebührt. Der Text ist von Wuff Online Dominaz

Samstag, 5. Januar 2013

Aik, Siifaa und Dita

Heute haben wir nach unserem Training einen entspannten Spaziergang mit unseren drei Thais gemacht. Auf freiem Feld durften nun die Buben nach viel Training zusammen frei laufen. Wir haben beide mit Maulkorb gesichert, einfach weil wir noch nicht 100% sicher sind. Siifaa und Aik haben eine hervorragende Kommunikation und kommen suoer klar mit der Individualdistanz des anderen! Sie konten fast den ganzen Spaziergang frei sein. Ich bin so stolz auf unsere Buben.
Siifaa, Aik und Dita